Im bis zum letzten Platz besetzen Schützenheim hatten die Reitmehringer Gelegenheit den anwesenden Stadträten, auch anderer Fraktionen, zu sagen, wo der Schuh drückt. Die Stadträte des Bürgerforums Edith Stürmlinger, Lorenz Huber und Norbert Buortesch standen Rede und Antwort.
Den Reitmehringern reicht es vor allem mit der Situation um die B304. Der Geduldsfaden droht zu reißen. Man beklagt die mangelnde Kommunikation von Seiten des staatlichen Straßenbauamtes, das auf Nachfrage von Norbert Buortesch mitteilte, die Fülle der Einwendungen bearbeitet und seine Stellungnahme an die Planfeststellungsbehörde weitergeleitet zu haben.
Größtmögliche Empörung herrscht aber zur Recht über die Schrankenschließungszeiten, so dass man die Stadt und den Bürgermeister dringend bittet, mit der Südostbayernbahn eine baldige Verbesserung der Situation zu erreichen. Es leiden nicht nur die Reitmehringer. Jeder der von Ost nach West oder umgekehrt auf der B304 unterwegs ist, weiß ein Lied davon zu singen. Es kann nicht sein, dass man keine bessere technische Lösung findet, die Schließungszeiten zu minimieren.
Neben diesem großen Thema sehen sich die Reitmehringer gegenüber der Altstadt insgesamt eher benachteiligt. Der Zustand der Straßen, Geh- und Radwege lässt zu wünschen übrig. Einige konkrete Beispiele wurden genannt. Bürger beklagen, dass die Kommunikation mit der Stadtverwaltung besser sein könnte, sie fühlten sich nicht immer ernst genommen.
Der Zebrastreifen an der Megglestraße, bei der Einfahrt zur Schmidwiese, soll auf Anregung von zwei jungen Müttern mit Blinklichtern versehen werden, da er von Autofahrern häufig missachtet wird. Schulwegsicherheit auf der Megglestraße ist seit 10 Jahren ein Thema in jeder Bürgerversammlung. Die Reitmehringer beklagen, dass es viel zu lange dauert bis Sicherheitsmaßnahmen dazu umgesetzt werden. Die gelbe Markierung auf der Meggle-Seite reicht nicht aus. Der Gehsteig muss auf die andere Seite verlegt werden, damit die Eltern ihre Kinder unbesorgt zur Schule schicken können.
Auch in der Bahnhofstraße ist die Sicherheit für Schulkinder zu verbessern. Vor allem am Bahnhof selbst herrscht eine unübersichtliche und gefährliche Situation für die zahlreichen Schüler und Pendler, die den Bus oder Zug erreichen wollen. Nach einem Antrag von Bürgerforum und freien Wählern arbeitet die Stadt an einer Lösung, die wohl demnächst vorgestellt wird.
An die Adresse der Post ging die Bitte um einen Briefkasten in Reitmehring Süd.
Von Bürgern und Vereinen kam der große Wunsch auf, Reitmehring solle wieder ein Zentrum bekommen, mit Einkaufsmöglichkeiten, Wirtschaft mit Metzgerei und Bürgersaal, wie ihn viele Dörfer vergleichbarer Größe haben.
Die Vereine vereinbarten mit den Reitmehringer Stadträten fraktionsübergreifend zusammenzuarbeiten. Es wird ein Fragebogen erarbeitet, um den Bedarf zu ermitteln und das Einkaufsverhalten zu erfragen.
Stürmlinger meinte Reitmehring habe eine gute Zukunftsprognose durch sehr gute Standortfaktoren und sie schloss die lebhafte Diskussion mit dem Appell regional einzukaufen, die Bäckerei im Bahnhof und die Hofläden zu nutzen und in Wasserburg einzukaufen, damit die Geschäfte, die wir dringend brauchen, auch überleben können.